Das waren die Herbstferien mit dem Bauspielplatz Friedenspark

Eigentlich wollten die Jugendlichen und das Team des Bauspielplatzes in der zweiten Herbstferienwoche in die Niederlande zu der traditionellen Segelfreizeit aufbrechen. Schließlich war schon die Sommerfreizeit wegen der Hygieneregeln abgesagt, aber für den Herbst waren die Vorzeichen gut. Endlich durften Bezugsgruppen zu zwanzig Personen gebildet werden, was genau der Anzahl von Jugendlichen mit Betreuer*innen, die auf „unser“ Plattbodenschiff passen, entsprechen würde.
Doch zwei Wochen vor der Fahrt wurden die gesamten Niederlande zum Risikogebiet erklärt. Die Enttäuschung war bei allen, auch unserer Skipperin in den Niederlanden, sehr groß. Aber im nächsten Jahr werden wir wieder auf der Zeven Wouden in den Herbstferien segeln – da sind wir zuversichtlich.
Doch in diesem Jahr musste sehr schnell neu überlegt werden, was wir in den Ferien machen möchten. Ein Segen hatte die Jugendlichen für ihr „Mach was!“ Festival genügend Ideen geäußert, die wir jetzt umsetzen konnten.

„Ein chilliger Start in die Ferien!“

So konnte am Montag mit den Jugendlichen gemeinsam ruhig in die Ferien gestartet werden: Klamotten wurden gebatikt, eine Kraft kochte eine große Portion veganer und vegetarischer Lasagne. Zusammen wurde abends der Film „The hate U give“ geschaut, der die Thematik „Black lives matter“ in einem Spielfilm den Jugendlichen aus unterschiedlichen Blickwinkeln näherbrachte. Gemeinsam wurde noch über den Film gesprochen bevor es dann nach Hause ging. „Ein chilliger Start in die Ferien!“, merkte Sarah begeistert an.

Intuitives Bogenschießen

Am Dienstag startete ein völlig anderes Programm im Baui, bzw. gerade nicht im Bauspielplatz Friedenspark. Wir fuhren nach Ossendorf, um dort am Zwischenwerk 1b eine Einführung ins „intuitive Bogenschießen“ zu erhalten. Hier wurde zunächst der richtige Umgang mit Pfeil und Bogen ausprobiert, wie weit beispielsweise die Sehne für einen kraftvollen Schuss gezogen werden muss. Langwieriges Zielen wurde nahezu bei dieser Technik vermieden, dennoch trafen viele Jugendliche ihre anvisierten Ziele. Zum Abschluss konnten wir in Paaren einen ganzen Bogenschuss-Parcours mit unterschiedlich schwierigen Hindernissen absolvieren. Obwohl es an dem Tag Bindfäden geregnet hatte, waren die Jugendlichen begeistert von diesem Event beim Verein Bogenlust e.V..
Kaum zu glauben: die Jugendlichen haben sich ein Rhetorik-Training gewünscht. Der Impuls für dieses Training stammte daher, dass Frau Reker im Wahlkampf die Jugendlichen des Bauis zum Gespräch besuchte. Nach diesem Besuch äußerten sich einige Jugendliche, dass sie ihre Themen nicht wie gewünscht anbringen konnten. Sie hätten sich nicht getraut, gerade auch weil die Presse danebenstand und sie nicht wussten, ob sie ihre Themen klar genug herüberbringen würden. Hier forderten sie Unterstützung ein. Und die Unterstützung kam nun in den Herbstferien durch ein Rhetoriktraining. Hier übten die Jugendlichen sich im Freien Sprechen, wägten zu unterschiedlichen Themen Argumente ab und führten zum Ende hin kontroverse Debatten. Ein gelungener Tag mit einer guten Rhetoriktrainerin und diskutierenden Jugendlichen!

LARP – Entführung in die Zukunft

Ins Jahr 2050 wurden wir am Donnerstag entführt. Alle Menschen lebten in den U-Bahn-Stationen unterirdisch in Köln nachdem im Jahr 2030 ein Asteroid auf die Erde gestürzt war. Die Luft an der Oberfläche sei nicht sicher, zudem gibt es dort mutierte Affen…. In diese Spielgeschichte entführte uns twighlight.eV. zum LARP (Live Action Role Playing). Wir erfanden zuerst unsere Charaktere und trugen sie in unsere Identitätsausweise ein, so wurde der 12jährige Martin zu einem 30jährigen Mann namens Albus und Sarah und Fee ernannten sich zu Schwestern. In drei Gruppen sollten wir die Ressourcen sichern und farbige Steine sammeln je nach Gruppenzugehörigkeit. Wichtig: die Affen greifen uns nicht an, wenn wir ruhig und still stehen bleiben! Ein turbulenter Nachmittag brach auf dem Bauplatz an, wo sich bewaffnet wurde, Rätsel gelöst und Verwundete verarztet worden sind. Einige Jugendliche kamen sogar vorbereitet in ihren eigenen Kostümen zu diesem dystopischen Rollenspiel, was von ganz eigener Dynamik durch die Mitspieler*innen gestaltet worden ist. Ein großes Dankeschön geht an twighlight e.V. der Kostüme, Mitspieler*innen in unterschiedlichen Rollen und sämtliche Accessoires mitbrachte.

Geocaching und Lost Places

Trotz Regen brachen wir am Freitag zum Geocaching und Lost Places suchen in den Königsforst auf. Mit der Bahn ging es vor die Stadtgrenze Kölns, wo wir mit zwei GPS Geräten Caches suchten und auch zwei fanden. Durchgefroren und nass fanden wir anschließend auch noch Reste von Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Wieder im Baui angekommen reflektierten wir die etwas anderen Ferien. Die Jugendlichen betonten, dass segeln irgendwie schöner sei, aber das Ersatzprogramm „auch voll Bock“ gemacht habe.

Auch mal Lust auf Ferienaction?
Dann kommt im Baui vorbei:
Bauspielplatz Friedenspark, Hans-Abraham-Ochs-Weg 1, 50678 Köln