„Mach was!“ im Baui

„Geh mal in den Baui, Du Nudel! Ja – das ist meine Bude. Mein Lieblingsort. Ist echt so, ohne Scheiß.“ Der Rap von Kenji entstand am vergangenen Samstag auf dem Nachhaltigkeitsfestival „Mach was!“, das in diesem Jahr schon zum dritten Mal am Baui stattfand. Im Workshop „Beats bauen“ konnten die Jugendlichen ein selbst gewähltes Thema in einen eigenen Rap-Song unterstützt durch den Workshopleiter Max aus der GoT Elsaßstraße verpacken.

Was genau ist eine Salatwand?

 

In den Tagesprojekten entstanden ein großes Graffiti und eine Salatwand. Letzteres ist eine besondere Form des Hochbeets: Zuerst hat die kleine Gruppe Holzlatten für ein festes Spalier zusammengenagelt und dann Plastikflaschen mit einem Cutter halbiert. Die halben Flaschen wurden dann mit einem Tacker auf dem Spalier befestigt, mit Erde und Samen gefüllt und für die nächsten Tage mit Folie abgedeckt. „Und in vier bis sechs Wochen kann man den Salat dann ernten“, erklärte Keno bei der Werkschau am Festival-Abend.

 

Auch aus den anderen Gruppen wurden stolz die Ergebnisse präsentiert: Selbstgenähte Kirschkernkissen, Bienenwachstücher, Upcycling-Geldbörsen aus LWK-Plane und alten Fahrradreifen hatten die Jugendlichen gefertigt und im Koch-Workshop eine Würzpaste hergestellt sowie Chips aus Wirsingblättern und Kartoffelschalen gesnackt. Der Nachbau dieser Köstlichkeiten wurde direkt eingeplant und Workshopleiterin Esther lacht: „Einige waren völlig erstaunt: ’Ich wusste gar nicht, dass ich Wirsing mag’.“

 

Beim Vorspielen der Rap-Songs hielt es Filo nicht lange auf dem Sessel: Zu den letzten Takten ihres Songs sprang sie auf den Tisch und tanzte den Beat bei der Präsentation mit – was vom Publikum mit großem Gejohle quittiert wurde.

 

Futter für Bauch und Kopf

 

In der Mittagspause gab es neben einer kulinarischen Stärkung auch wieder Sessions, in denen nicht nur vorgetragen, sondern auch diskutiert wurde: Aus dem Jugendzentrum anyway hatte ein Zweier-Team Jugendlicher das Projekt „Wissen ist Respekt“ (WiR) vorgestellt. Gegen Ende der Einheit luden sie die Teilnehmenden dazu ein, kontroverse Aspekte untereinander zu diskutieren, zum Beispiel „Was denkt Ihr zu der Frage, ob homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen sollten?“

 

Im Nebenraum ging es um respektvollen Umgang miteinander – und auch dort wurde eifrig diskutiert. Auf Anti-Rassismus-Trainer Kgomotso hatten sich unter den Teilnehmenden, die schon früher seinen Workshop besucht hatten, besonders gefreut.

 

Ganz bewusst war das Festival auch in seiner dritten Auflage Einrichtungs- und auch Träger-übergreifend konzipiert. Sowohl Workshop-Leitende, als auch Teilnehmende kamen nicht nur vom Baui selbst, sondern zum Beispiel auch aus dem JuZe Weiden, der GoT Elsaßstraße und dem anyway. Einige Jugendliche waren schon zum dritten Mal dabei und freuten sich entsprechend lautstark darüber, dass auch dieses Mal der Tag mit den Liedern von Singer-Songwriter Basti Schank ausklang.